Nicht nur Jobsuchende feilen an den Formulierungen ihrer Bewerbung, auch Unternehmen überlegen sich ganz genau, wie sie sich und die zu besetzende Position in der Stellenanzeige optimal präsentieren. Wer als Bewerber zwischen den Zeilen liest, kann der Stellenausschreibung daher oft nützliche Zusatzinformationen entlocken: Welche Bewerber werden gesucht? Welche Schlüsselkompetenzen wünscht sich der Arbeitgeber besonders? Und was erwartet dich im späteren Arbeitsalltag?
Wer genau hinsieht, findet wertvolle Hinweise darauf, ob das eigene Jobprofil wirklich zu der Stellenausschreibung passt und kann seine Bewerbung an der Stellenausschreibung ausrichten, um einen besonderen Fit hervorzuheben.
An erster Stelle der Ausschreibung bzw. in der Überschrift steht der Positionstitel. In der Regel findest du hier geläufige Berufsbezeichnung und ggf. auch eine Stellen-ID die du bei deiner Bewerbung mit angeben solltest.
Meist folgt eine Kurzvorstellung des Unternehmens. Als Bewerber erfährst du in welcher Branche das Unternehmen tätig ist, über wie viele Mitarbeiter und Standorte das Unternehmen verfügt oder welchen besonderen Zielen sich das Unternehmen verschreibt. Wir als Personalberatung stellen an dieser Stelle ebenfalls unseren Kunden, also deinen künftigen Arbeitgeber vor.
Die Selbstdarstellung des Arbeitgebers kann dir schon deutliche Hinweise darauf geben, womit du in deiner Bewerbung punkten kannst. Sie lässt nämlich einige Rückschlüsse auf die Unternehmens- und Kommunikationskultur zu. Achte darauf, wie die Firma sich selbst charakterisiert und passe deine Bewerbung entsprechend an:
- Werden Rekordumsätze und erfolgreiche Standortvergrößerungen angepriesen? Dann sind bei der Bewerbung wohl Zahlen und Fakten gefragt. Im Anschreiben kannst du darauf hinweisen, dass von dir betreute Projekte bei deinem vorherigen Arbeitgeber zu Umsatzsteigerungen führten.
- Betont ein örtliches Familienunternehmen Verbundenheit zur Region? Dann kannst du mit deinem sozialen Engagement im lokalen Sportverein oder in der Gemeinde punkten.
- Achtet das Unternehmen bei seiner Produktion auf Nachhaltigkeit? Präsentiert sich die Firma familienfreundlich? …
Versuche herauszulesen, worauf es dem Unternehmen ankommt, welches Selbstbild gepflegt wird. Diese Informationen sind bei der Formulierung deiner Bewerbung, also deinem Anschreiben aber auch deinem Lebenslauf Gold wert, denn sie erlauben einen passgenauen Zuschnitt.
Es folgen die Aufgaben, welche Qualifikationen Bewerber mitbringen sollten. Generell gilt: Je präziser deine zukünftigen Aufgaben in der Stellenanzeige formuliert sind, desto besser. Eine hohe Transparenz spricht für klare Strukturen und für die Aufrichtigkeit des Arbeitgebers. Ein geschärftes Anforderungsprofil erleichtert dir zudem die Bewerbung, weil du die gewünschten Fähigkeiten gezielt in der Bewerbung und im Vorstellungsgespräch herausheben kannst. Indem du ähnliche Formulierungen/Synonyme verwendest bzw. in der Sprache des Personalers sprichst, erzeugst du unbewusst Sympathie bei deinem Gegenüber.
Entscheidend ist außerdem, mit welchen Verben deine zukünftige Tätigkeit näher umschrieben wird. Sie verdeutlichen nämlich in der Regel, welche Rolle du im Unternehmen auszufüllen hättest und wo du dich in der firmeninternen Hierarchie einordnen kannst.
In der Stellenausschreibung geforderte Qualifikationen und Fähigkeiten, hier ist entscheidend: Welche Qualifikationen besitzt du – und welche nicht? Der Fokus des Personalers liegt bei der in diesem Bereich auf drei zentralen Punkten:
- Bildung: Die meisten Unternehmen machen unmissverständlich klar, welchen formalen Bildungsgrad sie sich von Bewerbern wünschen. Wenn ein abgeschlossenes Studium gefordert ist, du aber keinen solchen Abschluss vorweisen kannst, hast du mit deiner Bewerbung vermutlich schlechte Karten.
- Berufserfahrung: Theorie ist gut, Praxis ist besser. Bei entsprechender Berufserfahrung darf der Arbeitgeber davon ausgehen, dass du dein erworbenes Theoriewissen in der Praxis auch umsetzen kannst. Für Berufseinsteiger stellt diese Anforderung logischerweise oft eine Hürde dar. Achte hier auf die Art der Formulierung: zwingend erforderlich lässt keinen Spielraum. idealerweise / ggf. / gern gesehen räumen dir meist auch mit weniger Berufserfahrung eine Chance ein.
- Branchenkenntnis: Jede Branche hat ihre Eigenarten und Besonderheiten. Wenn ein Automobilzulieferer einen Industriekaufmann sucht, kann ein Bewerber natürlich mit Kenntnissen der Autobranche punkten. Wer vorher in der Lebensmittelindustrie gearbeitet hat, zieht im direkten Vergleich dann schnell den Kürzeren. Denn ausgeprägte Branchenkenntnis kommt bei Arbeitgebern immer gut an.
Überzeuge den Personaler im Rahmen deiner Bewerbung davon, dass du die geforderten Kenntnisse und Fähigkeiten mitbringst. Deine Bewerbung sollte in diesen Bereichen also mit klaren Argumenten und belegbaren Qualifikationen überzeugen.
Du erfüllst die geforderten Qualifikationen der ausgeschriebenen Stelle (noch) nicht? Dann nimm den Telefonhörer in die Hand und hör nach ob sich das Unternehmen nicht doch auf eine Junior Position mit dir einigen möchte oder bewirb dich initiativ.
Es gibt viele Möglichkeiten deinen Traumjob zu finden, unser Jobportal mit aktuell ca. 250 ausgeschrieben Stellen gehört mit dazu. 😉
Zeit Karriere zu machen!